Alexandra Decker, Managerin Public Affairs Deutschland und Zentraleuropa der Cemex Deutschland, erläuterte für die Baustoffindustrie, dass ein verbindlicher CO2-Fußabdruck für Zement und Beton entwickelt werden müsste. "Die ganze Wertschöpfungskette braucht klare Vorgaben für die CO2-Ketten entlang des Bauprozesses und des Lebenszyklus des Gebäudes", forderte sie.
Die EU bereite dies ab 2025 vor. Freiwilligkeit hält Decker nicht für tragfähig, wie es in anderen Produkten der Fall sei. "Wir bekommen nicht die Emotionalität hin wie bei Bioeiern oder Stahl für Autos. Bei uns verschwinden die Baustoffe in der Gebäudehülle", sagte sie. Ohne feste Vorgaben gebe es daher keine Entscheidungen für Investitionen.
Ministerium verspricht Klimaschutzverträge noch in diesem Jahr
Für das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) nahm Peter Menck, Abteilung Industriepolitik, am Webinar teil. Er sagte, auch Maßnahmen zur Abscheidung und Nutzung (CCS und CCU) des Klimagases CO2 könnten grundsätzlich eine Förderung bekommen in Form von CCFD oder ähnlichem. "Auch auf EU-Ebene wird das diskutiert und wir werden einen sinnvollen nationalen Rahmen schaffen", versprach er. "Die Klimaschutzverträge sollen noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen".
Klimaschutzverträge müssten so gestrickt sein, dass sie auch die Angebotsseite zum Beispiel für grünen Stahl oder grünen Zement anregen, gab Menck zu bedenken. Daher rufe das BMWK derzeit Unternehmen zu einem Interessenbekundungsverfahren zur geplanten Förderung von projektbezogenen Klimaschutzverträgen auf. Dort könnten sie Angebote zur CO2-Einsparung und den benötigten Investitionen unterbreiten, warb Menck.
Das Interessenbekundungsverfahren zur geplanten Förderung von projektbezogenen Klimaschutzverträgen steht auf der Internetseite des BMWK bereit.
Autorin: Susanne Harmsen