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Umweltereignisse wie verheerende Naturkatastrophen mehren sich selbst in gemäßigten Klimazonen. Immer heißere Sommer verursachen auch in Deutschland langanhaltende Trockenperioden, die nicht nur der Landwirtschaft massive Ernteausfälle [1] bescheren, sondern auch das Artensterben beschleunigen. Zudem führen die langen Dürren in vielen Regionen zu einem Absterben ganzer Waldflächen [2] – mit katastrophalen Auswirkungen für Natur, Waldbesitzer und Forstwirtschaft. Der immer rascher fortschreitende Klimawandel ist mittlerweile direkt vor unserer Haustür angekommen.
Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung schneller denn je. Von 1970 bis heute hat sie sich von ca. 3,7 Milliarden auf 7,8 Milliarden Menschen mehr als verdoppelt [3]. Bis 2030 wird ein weiteres Anwachsen auf 8,4 Milliarden Menschen [4] erwartet. Hier stellt sich die Frage, wie sich der weltweit zunehmende Bedarf an Lebensmitteln ohne weiteren Raubbau an Natur und Umwelt sowie ohne Massentierhaltung langfristig decken lässt. Auch der wachsende Wohlstand in vielen Schwellenländern zeigt globale Auswirkungen. Der dortige Ausbau urbaner und industrieller Infrastrukturen führt zu einem höheren Bedarf an Ressourcen und Energie. Mit der steigenden Kapitalkraft der aufstrebenden Mittelschicht wächst zudem der Konsumhunger – laut Goldman Sachs wird beispielsweise allein die Zahl der Autos in Indien von derzeit 17 pro 1.000 Einwohner bis 2050 auf 489 Fahrzeuge steigen [5].
Mehr Konsum bringt aber nicht nur einen gesteigerten Energiebedarf, sondern auch ein höheres Abfallaufkommen mit sich. Nicht abbaubare Polymere und Mikroplastik aus Haushaltsartikeln in Böden und Gewässern stellen eine Bedrohung für Flora, Fauna und unsere eigene Gesundheit dar. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) gelangen allein in Deutschland jährlich 977 Tonnen Mikroplastik und 46.900 Tonnen gelöste Polymere aus Kosmetikprodukten, Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln ins Abwasser [6].