Quelle: Energie & Management Powernews, 22. März 2022
Das Geothermieportal „GeotIS“ enthält nun auch Daten zur mitteltiefen Geothermie, die insbesondere für Erdwärmeprojekte in Kommunen bedeutsam sind.
Auf dem „Geothermischen Informationssystem – kurz GeotIS“ des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (Liag) werden künftig auch Daten zur mitteltiefen Geothermie verfügbar sein. Im Projekt „ArtemIS“ ergänzen das Liag, die Georg-August-Universität Göttingen und die Technische Universität Darmstadt GeotIS die Plattform entsprechend. Auch das E-Learning-Angebot wird erweitert, teilte das Liag am 21. März mit.
Mit dem Verbundprojekt ArtemIS wollen die Kooperationspartner kommunale Entscheidungsbefugte und Projektideen mit Daten und Informationen über das Potenzial von tiefer und mitteltiefer Geothermie im Rahmen einer Wärmewende unterstützen. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) fördert das Projekt mit rund zwei Millionen Euro.
Die Forschenden planen unter anderem die Daten für alle in Deutschland vorkommenden Fündigkeitstypen der geothermischen Reservoire aufzubereiten, um so regionale Informationen über die besten Nutzungsmöglichkeiten – wie zum Beispiel der Nutzung in Form von Fernwärme – zu bieten. Hierzu möchten die Forschenden hypothetische 3-D-Untergrundmodelle generieren, die ein breites Spektrum an geologischen Rahmenbedingungen abdecken.
Ein weiterer, wichtiger Teil des Projekts umfasst die Erfassung und Anpassung verifizierter Methoden der künstlichen Intelligenz und des Deep Learnings zur Bohrdatenerfassung und -analyse. Damit soll der Arbeitsaufwand bei der Erschließung von Bohrlochdaten langfristig reduziert werden. Ziel ist zudem, das bestehende erste interaktive E-Learning-Portal zur Tiefen Geothermie noch weiter auszubauen, und mit der mitteltiefen Geothermie zu erweitern.
Das Liag hat das Portal aufgebaut, da die Geothermie für die Wärmewende in Deutschland eine große Bedeutung einnimmt. Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik mit Sitz in Hannover ist eine eigenständige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Der Forschungsschwerpunkt liegt in der Erkundung des nutzbaren Untergrundes sowie in der Entwicklung von Mess- und Auswerteverfahren.
Das geothermischen Informationssystem ist über geotis.de erreichbar.
Autorin: Heidi Roider