Bayernwerk realisiert innovatives Energieversorgungsmodell für Loiaschquartier in Wolfratshausen

Wohnareal mit effizienter Energieerzeugung

Quelle: Energie & Management Powernews, 02. Februar 2022

Im neuen Loisachquartier in Wolfratshausen entwickelt das Bayernwerk ein innovatives Energieversorgungsmodell.

Auf dem sogenannten „Kraft-Areal“ im oberbayerischen Wolfratshausen entstehen derzeit ein rund 100 Meter langes Gebäude mit 70 Wohnungen und im Süden ein zweites, das im Erdgeschoss einen Lebensmittelladen sowie darüber nochmals 47 Wohneinheiten beherbergt. Die neuen Eigentümer der Wohn- und Gewerbeanlage sollen nach ihrem Einzug, der im 3. Quartal 2022 geplant ist, gleich mehrfach von dem Energiekonzept im Loisachquartier profitieren. 

Zwei mit Gas betriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) sollen die Energie für das Areal liefern. Der Strom der Anlagen, insgesamt 100 kW, kann vor Ort als Mieterstrom genutzt werden. Der Rest wird ins Netz eingespeist. Die Abwärme wird zum Heizen und für die Warmwasserversorgung genutzt. Für besonders kalte Wintertagen stehen zusätzlich hocheffiziente Gaskessel zur Verfügung. Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Gebäude werden zweitere 120 kW beisteuern. Zur Quartierslösung zählt auch der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.

Innovative Technologien statt kostspielige Einzellösungen

Für Robert Budde, Leiter Vertrieb CES-Business und verantwortlich für Quartierslösungen bei der Bayernwerk Natur GmbH, liegen die Vorteile auf der Hand: „Wir stellen den Bewohnern eines Viertels nachhaltige Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung.“ Statt kostspieliger Einzellösungen pro Haushalt könnten bei einer Quartierslösung auch innovative Technologien zu günstigen Preisen eingesetzt werden. Am Projekt wirkt neben dem Energieunternehmen aus Regensburg die Loisach Quartier GmbH & Co. KG mit. 

In das Vorhaben bringt das Bayernwerk, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt, Erfahrung aus anderen Projekten mit ein: Im sogenannten Werksviertel-Mitte am Münchner Ostbahnhof werden bereits 13 Gebäude mit Energie, Wärme und Kälte nachhaltig versorgt. Bis zu 80 % seines Stroms produziert das Viertel selbst. Neben zwei BHKW sorgen dezentrale Grundwasserwärmepumpen für Wärme und Kälte sowie Solaranlagen für CO2-neutralen Strom. 

Dass kleinere Ortschaften ebenfalls von Quartierslösungen profitieren können, zeigt die 5.000-Einwohner-Gemeinde Wackersdorf in Nordostbayern. Hier versorgt die Kommune ihre Liegenschaften, wie die Schule und ein Mehrgenerationenhaus, mit lokal erzeugter Wärme und Strom und bezieht auch einen Batteriespeicher ins Konzept ein. 

Autor: Günter Drewnitzky