Photovoltaik und Architektur: Akzeptanz durch harmonische Integration

Studie zeigt: Optische Anpassung von PV-Modulen steigert Akzeptanz – großes Potenzial für die Energiewende im Gebäudesektor

Quelle: Deutsches Ingenieurblatt

Die Integration von Photovoltaik (PV)-Modulen in die Architektur von Gebäuden hat erheblichen Einfluss auf ihre Akzeptanz in der Gesellschaft. Dies belegt eine Studie der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

Im Rahmen der Untersuchung wurden sowohl eine Online-Befragung mit Fotomaterial als auch eine Vor-Ort-Erhebung mit verschiedenfarbigen PV-Modulen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Grundakzeptanz von Photovoltaik im städtischen Raum. PV-Anlagen an modernen Gebäuden wurden von den Befragten positiver bewertet als solche an historischer Bausubstanz.

„Die Studie zeigt, dass die soziale Akzeptanz von PV-Anlagen stark von Gebäudetyp und optischer Gestaltung abhängt. Diese Faktoren sind deutlich entscheidender als persönliche Werte, politische Ansichten oder ökologische Bedenken", erklärt Angela Zhou, Masterandin an der Universität Freiburg und Hauptautorin der Studie.

Die Untersuchung legt nahe, dass es bei Bestandsgebäuden sinnvoll ist, PV-Module so zu wählen, dass sie sich harmonisch in das Erscheinungsbild einfügen, anstatt sie als auffälliges architektonisches Element zu gestalten. Daher ist eine große Vielfalt an optisch unterschiedlichen PV-Modulen notwendig, um den Anforderungen verschiedener Gebäudekontexte gerecht zu werden. Photovoltaik in Verbindung mit Neubauten wurde in der Studie nicht betrachtet, sodass diese Einschränkung in diesem Bereich möglicherweise nicht relevant ist.

Schon heute sind 75 Prozent der installierten PV-Anlagen auf Gebäuden zu finden. Der Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik wächst stetig und birgt enormes Potenzial. Für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland wird bis 2045 eine installierte PV-Leistung von rund 400 Gigawatt Peak benötigt. Mit einem technischen Potenzial von etwa 1000 Gigawatt Peak kann Photovoltaik auf Gebäuden einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Bauwesens und der Infrastruktur leisten – und das ohne zusätzlichen Flächenverbrauch.

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