Zirkuläre Werkstoffe - 3 Fragen an Vanessa Seidenschwarz, EOS GmbH

Frau Vanessa Seidenschwarz, Product Manager Polymer Material bei der EOS GmbH, ist am 06. Oktober 2022 bei unserem Kongress „Zirkuläre Werkstoffe – Innovationen für die Zukunft“ in der Rubrik „Design4Recycling und nachhaltige Produktion“ als Referentin zum Thema „Nachhaltige Produktion in der pulverbasierten additiven Fertigung“ vertreten. Im Rahmen der Bayern Innovativ-Reihe "Drei Fragen an ..." haben wir sie vorab zu einem Kurzinterview eingeladen.

Kreislaufführung von Materialien fördert die Innovationskraft.

Vanessa Seidenschwarz Product Manager Polymer Material, EOS GmbH


Verringerung des Abhängigkeitsrisiko und Förderung der Innovationskraft

Liebe Frau Seidenschwarz, welche Chancen sehen Sie in der Kreislaufführung von Materialien?

Vanessa Seidenschwarz: Vor allem in der aktuellen Weltwirtschaftslage liegt ein großes Potenzial im Zugriff auf idealerweise lokale Materialkreisläufe. Hierbei verringert sich das Abhängigkeitsrisiko von Rohstoffen aus langen Lieferketten. Für EOS als Innovationsführer jedoch sehe ich insbesondere die Förderung der Innovationskraft, die durch die Notwendigkeit sich mit neuen Materialien und Prozesse zu beschäftigen, immer wieder aufs Neue angefacht wird. Und natürlich ist die Kreislaufführung von Materialien eine Chance unsere Unternehmensvision des Responsible Manufacturing umzusetzen und unseren Beitrag als Corporate Citizen zu leisten.

Nachhaltigkeit im Unternehmen steigern

Wie können Produkte durch additive Fertigung deutlich nachhaltiger gestaltet werden?

Vanessa Seidenschwarz: Bei der additiven Fertigung sind es vorrangig die erweiterten Möglichkeiten im Produktdesign. Mit der additiven Fertigung sind Produktdesigns realisierbar, die bisher beispielsweise mit Kunststoffspritzguss oder subtraktiven Verfahren in der Metallbearbeitung nicht denkbar waren. Um zwei Beispiele zu nennen: die Chance topologieoptimierte Designs zu fertigen, um ein geringeres Bauteilgewicht zu erreichen, oder die Möglichkeit der Funktionsintegration, bei der mehrere Einzelteile in einem kombiniert und dadurch zusätzliche Montageschritte vermieden werden können.

Recycling leicht gemacht

Bei der pulverbasierten additiven Fertigung entsteht Gebrauchtpulver von geringerer Qualität, kann dies recycelt werden?

Vanessa Seidenschwarz: Ja, ein zu stark gealtertes Pulver ist zwar für den Prozess der additiven Fertigung nicht mehr geeignet, kann jedoch sehr gut weiterverwendet wer-den. Beispiele sind hier das Verarbeiten des Pulvers zu Granulat für den Spritzguss oder das Verwenden des Pulvers für Beschichtungsverfahren. EOS bietet hier auch bereits einen entsprechenden Rücknahmeservice für Kunden an, die ihr stark gealtertes Pulver einem weiteren Verwendungszweck zuführen möchten.

Ihr Kontakt

Peter Steidl

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