EinDruck³ 2021 – Interview mit Andreas Knöchel, OECHSLER AG

31.05.2021

Andreas Knöchel ist Leiter des Bereichs Additive Manufacturing Lattice bei der mittelfränkischen OECHSLER AG und Referent bei unserem Online-Event EinDruck³, das am 16. und 17. Juni 2021 stattfindet. Wir haben vorab mit ihm darüber gesprochen, was an Lattice-Strukturen besonders innovativ und was an deren Umsetzung besonders herausfordernd ist.


Herr Knöchel, was sind eigentlich Lattice-Strukturen?

Andreas Knöchel: Lattice-Strukturen sind nicht gefüllte zellförmige Volumenkörper, bei welchen nur die Randbereiche, zum Beispiel durch Streben, dargestellt sind. Diese Streben nennt man „Lattice“. Mehrere Lattice-Volumenkörper ergeben das Produkt.

Welche Vorteile bieten Lattice-Strukturen und was ist besonders innovativ an diesem Design-Prinzip?

Andreas Knöchel: Je nach Auswahl des Lattice Type und des Materials können Eigenschaften erzeugt werden, die durch konventionelle Fertigungsmethoden nicht möglich sind. Beispiele hierfür sind die Bereiche Dämpfung, Komfort und Leichtbau .
Die Innovation hierbei ist, dass die bereits bestehenden Eigenschaften der Bauteile verbessert werden im Vergleich zum regulären Aufbau. Ein gutes Beispiel hierfür ist der von OECHSLER produzierte American Football-Helm. Dieser bietet im Vergleich zum Vorgängermodell, das mit Schaumstoff gepolstert ist, einen 30 % höheren Schutz am Kopf. Lattice-Strukturen machen Produkte also nicht nur leichter, sondern auch besser.

In welchen Produkten kommen Lattice-Strukturen zum Einsatz?

Andreas Knöchel: Wir nutzen aktuell Lattice-Strukturen in den Märkten Automotive , Consumer & Sporting Goods und Industry. Direkte Produktbeispiele sind hierbei Autositze, Fahrradsitze, Schuhsohlen oder auch Komfortelemente im Möbelbereich. Unsere Anwendungen und Produkte wachsen hier jedoch monatlich und wir entwickeln stetig neue Einsatzgebiete.

Vor welche Herausforderungen werden Konstrukteurinnen und Konstrukteure bei der Umsetzung gestellt?

Andreas Knöchel: Die Herausforderung liegt eindeutig in der Auslegung der Bauteile. Bei OECHSLER entwickeln wir neuartige Bauteile nicht nach dem Trial-and-Error-Prinzip, wir drucken also nicht erst ein Bauteil, vermessen dies und wissen dann, wie wir das Kundenprodukt fertigen. Stattdessen lassen wir alle Kennwerte bestehender Produkte in die Erstauslegung miteinfließen und erreichen so bereits mit dem ersten Bauteil zu 98 % die gewünschte Funktion. Genau diese Erfahrung und dieses Know-how sind unser größter interner Entwicklungsschatz.

Vielen Dank für das spannende Gespräch!

Informieren und vernetzen: EinDruck³ - Innovationen und Herausforderungen in der Additiven Fertigung, 16. - 17. Juni 2021


Unser Online-Event EinDruck³ bietet Ihnen die Möglichkeit, sich über die neuesten Themen und Trends rund um die Additive Fertigung zu informieren. Namhafte Speaker und Podiumsdiskutanten aus verschiedenen Anwenderbranchen (u. a. Brose, EOS, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, KSB, MTU, OECHSLER, Oerlikon) sprechen über folgende Themen:

  • Produkt- und Materialentwicklung
  • Qualität im Prozess
  • Zukunft der Additiven Fertigung

Überzeugen Sie sich selbst und werfen Sie gleich einen Blick ins Programm !

Ihr Referent bei EinDruck³ 2021

Andreas Knöchel

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