Dampffreie Partikelschaumverarbeitung

14.05.2019

Was haben Technologien zur Verarbeitung und „In-situ”-Funktionalisierung von Partikelschäumen sowie Start-ups miteinander zu tun? Sehr viel, denn wie in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift „Kunststoffe” zu lesen ist, war dies einer der Geheimtipps der letzten K-Messe in Düsseldorf. Für viel Aufmerksamkeit in der Kunststoffszene sorgt gerade das junge Nürnberger Unternehmen FOX Velution durch seine vollständig dampffreie Prozesskette für Partikelschäume.

„Intergalaktische Magnetoschaumkarte”: Werkzeugfallend produzierter Demonstrator mit sanft eingeschäumter Funktionsvielfalt (Dekorflächen, Folierung, Magnetfunktion und QI-Ladeeinheit). (Bildnachweis: HOFMANN Innovation Group/B. Girg) Traditionell müssen expandierende Werkstoffe wie EPS (Styropor® bzw. Airpop®) zuerst aufwändig mittels Wasserdampf vorgeschäumt werden, bevor die Schaumperlen – wie auch bei expandiertem Polypropylen (EPP) oder E-TPU (Infinergy®) – in einem ebenfalls dampfbasierten Verfahrensschritt zu Formteilen verschweißt werden. Dies haben die beiden Gründer Miriam Lucht und Jörg Vetter komplett auf den Kopf gestellt: Durch ihre Technologien ist es nun möglich, das Vorschäumen mittels infraroter Strahlung in wenigen Sekunden trocken und energieeffizient durchzuführen. Das Formschäumen findet in generativ gefertigten, hochdynamisch variothermen Werkzeugen statt, wodurch auch eine integrierte Funktionalisierung möglich ist, was anhand von Demonstratoren eindrucksvoll auf der K-Messe gezeigt wurde.

Aktuell treibt FOX Velution in einem Verbund mit fünf Partnern die Industrialisierung in Richtung komplexer Applikationen und automatisierter Fertigung zielgerichtet voran. Im Verarbeitungstechnikum in Lichtenfels wird dabei die gesamte Wertschöpfungskette – vom Werkzeugbau (Hofmann Innovation Group, Lichtenfels) über die Dosier- (Schenck Process Europe, Darmstadt) und Strahlungstechnik (Krelus, Oberendfelden/Schweiz) bis hin zum Maschinenbau (Fill, Gurten/Österreich) – abgedeckt. Der Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung wird durch die Neue Materialien Bayreuth GmbH unterstützt.

Hier zeigt sich, dass gute Netzwerke und Partnerschaften einen großen Mehrwert bieten können und in solchen Verbundkonstellationen das ganze Potenzial neuer Ideen gehoben werden kann. Auch der Cluster Neue Werkstoffe hatte einen kleinen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der FOX Velution. Vom ersten Moment an war er kompetenter thematischer Ansprechpartner und stand mit Rat und Tat sowie insbesondere mit Informationen und Kontaktvermittlungen zur Seite. Der Cluster unterstützt die beiden Gründer somit seit ihrem Schritt in die Selbständigkeit.

Weitere Informationen und Kontaktdaten erhalten Sie unter www.fox-velution.de !

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