Um sicherzustellen, dass alle relevanten Akteure in Bayern frühzeitig in die Forschung und Entwicklung von 6G eingebunden werden, hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie das Thinknet 6G gegründet, um ein agiles Ökosystem aus Branchenakteuren, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Innovatoren, Start-ups und Inkubatoren zu schaffen.
Von "5G Industrial Engineering" zu "6G Human Environments"
Die aktuelle Generation der mobilen Kommunikation - 5G - ist die erste, die den Fokus weg von der individuellen Endnutzerkommunikation hin zu industriellen Anwendungen wie fortschrittliche Fertigung (Industrie 4.0), Logistik, Transport und eHealth verlagert. Die nachfolgende Generation - 6G - soll die Kapazität und Geschwindigkeit der Netze weiter ausbauen, um Anwendungen mit deutlich höheren Anforderungen an die Vernetzung zu ermöglichen, z. B. digitale Zwillinge in Echtzeit, vollständig autonomes Fahren oder persönliche Body-Area-Netze. 6G verlagert den Schwerpunkt von Maschinen auf den Menschen und seine Interaktion mit der ihn umgebenden Umwelt, indem es eine hochverfügbare, zuverlässige und sichere Kommunikation mit einer dynamischen, intelligenten Infrastruktur unterstützt.
Jede neue Generation der Mobilfunktechnologie benötigt etwa zehn Jahre für die Entwicklung, Umsetzung und Einführung. Während die 5G-Einführungen noch im Gange sind, hat die Forschung für 6G bereits begonnen. Da 6G voraussichtlich um das Jahr 2030 auf den Markt kommen wird, müssen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Arbeit an 6G unverzüglich aufnehmen. Die Erforschung und Entwicklung der 6G-Technologie, z. B. der neuen Hardware für die neuen Frequenzspektren, wird voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Der internationale Normungsprozess dauert dann noch einmal etwa 2 bis 3 Jahre, wobei die Produktentwicklung und -erprobung parallel und am Ende des 10-Jahres-Zyklus erfolgt.