Quelle: Energie & Management Powernews, 25. März 2022
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat die Ergebnisse einer Umfrage zur künstlichen Intelligenz (KI) in der Energiewirtschaft veröffentlicht.
Etwa drei Viertel der insgesamt 250 befragten Führungskräfte sehen den Einsatz künstlicher Intelligenz als Chance für eine nachhaltige Energiewirtschaft. Dies geht aus einer Mitteilung der Deutschen Energie-Agentur hervor. Allerdings gaben nur 35 % an, sich aktiv über das Thema zu informieren. Und während sich 17 % der Führungskräfte gut informiert fühlen, bezeichneten 10 % ihren Informationsstand als „überhaupt nicht gut“.
Sowohl die Entstehung neuer Geschäftsmodelle (76 %) als auch eine Steigerung der Produktivität (77 %) hält der Großteil der Befragten beim Einsatz von künstlicher Intelligenz für realistisch. Die Chance auf wirtschaftliches Wachstum sehen vor diesem Hintergrund jedoch nur 51 %.
Im Vergleich zur ersten Umfrage dieser Art im Jahr 2019 lasse die von November 2021 bis Januar 2022 durchgeführte zweite Erhebung eine insgesamt positivere Einstellung der Branche zur KI erkennen. Die Befragten hätten diesmal auch konkretere Vorstellung zu den möglichen Anwendungsfeldern geäußert. Diese seien das Energiemanagement, die Steuerung von Verbrauchern und der Bereich Smart Building, heißt es weiter.
Insgesamt sei festzustellen, dass in größeren Unternehmen eine größere Bereitschaft herrsche, KI einzusetzen. Vereinzelt seien auch bereits KI-Projekte in der Umsetzung. Dort wo die KI noch nicht Einzug gehalten habe, stünden unzureichendes Wissen, fehlende Expertise, geringe Ressourcen, lange Vorlaufzeiten für die Planung sowie unzureichende Datenqualität und -verfügbarkeit einer Nutzung bisher noch im Wege.
Dena regt Datenbank mit KI-Projekten an
Die Umfrage zeige, sagt Andreas Kuhlmann, dass die Verantwortlichen in den Unternehmen die Bedeutung von KI für die Energiewende und ihr Unternehmen erkannt haben. „Damit der Rollout der Technologie auch rechtzeitig gelingt, müssen wir jetzt den Informationsaustausch zwischen den Unternehmen und mit Expertinnen und Experten intensivieren“, so der Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung. Auf diese Weise ließen sich Pilotprojekte auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen umsetzen.
Deshalb empfiehlt die Dena den verstärkten Austausch zwischen großen, mittelständischen und kleinen Unternehmen, um das bereits erworbene Know-how und die Erfahrungen aus der Praxis miteinander zu teilen. In diesem Zusammenhang regt die Energie-Agentur regelmäßige Austauschformate sowie eine Datenbank mit KI-Projekten an.
„Eine engere Zusammenarbeit kann die Energieeffizienz von KI, zum Beispiel durch die Open-Source Bereitstellung bereits erprobter und trainierter KI-Modelle, verbessern. So kann sie ihr volles Potenzial für eine effiziente Energiewende entfalten“, so die Dena.
Eine Plattform für den Austausch zwischen Energie- und Digitalwirtschaft hat die Dena im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums bereits mit dem „Future Energy Lab“ geschaffen. Die Nutzung von KI-Lösungen ist einer der Schwerpunkte dieser Plattform.
Die Ergebnisse der Befragung hat die Dena in einem Dokument mit dem Titel „Künstliche Intelligenz in der Energiewirtschaft“ zusammengefasst.
Autor: Fritz Wilhelm