Quelle: Energie & Management Powernews, 15. März 2022
Bayernwerk Natur und Onyx Power wollen im Großraum Freising die Versorgung mit grüner Fernwärme voranbringen. Das haben die Unternehmen jetzt vereinbart.
Ab 2026 soll die Belieferung mit klimafreundlicher Fernwärme in der oberbayerischen Region Freising starten. Dazu haben Bayernwerk Natur und Onyx Power eine Absichtserklärung unterzeichnet. Unter Berücksichtigung umfassender ökologischer Kriterien, so heißt es in einer Mitteilung, wolle man die langjährige Zusammenarbeit für eine sichere und zuverlässige Fernwärmeversorgung in den benachbarten Gemeinden Zolling und Hallbergmoos sowie der Stadt Freising fortsetzen.
Am Kraftwerksstandort Zolling in der Nähe von Freising betreibt die Onyx Germany GmbH mit Sitz in Berlin verschiedene Anlagen zur Stromerzeugung. Die größte ist ein Steinkohlekraftwerk mit rund 500 MW mit Fernwärmeauskopplung. Betrieben wird das Kraftwerk bis heute von Engie, die Eigentumsrechte wurden aber Ende 2019 an die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Riverstone Holdings LLC verkauft.
Das Kraftwerk Zolling gehörte dabei zu einem Verkaufspaket des französischen Energiekonzerns Engie an Riverstone. Inhalt des Pakets waren dabei fünf Steinkohleanlagen an den Standorten Wilhelmshaven, Zolling, Farge (bei Bremen) und Rotterdam (Niederlanden) mit einer installierten Bruttoleistung von rund 2.350 MW. Diese werde nun unter dem Firmennamen Onyx Power betrieben.
Bereits seit 1988 wird Bayernwerk Natur vom Onyx-Power-Kraftwerk Zolling mit Fernwärme beliefert. Mit dem neuen Vertrag soll diese bis 2035 grün und komplett CO2-frei werden. Darin hat sich Onyx verpflichtet, 55 % der Fernwärme bereits 2026 klimaneutral zu produzieren. Bis 2035 soll der Anteil diese durch die Beimischung von grünen Gasen schrittweise auf 100 % erhöht werden.
„Mit Blick auf unsere energischen Klimaziele führt kein Weg an dekarbonisierter Fernwärme in verdichteten Räumen vorbei. Zusammen mit Onyx Power und den Freisinger Stadtwerken wollen wir im Raum Freising nun die Weichen für eine grüne Wärmewende vor Ort stellen“, erklärte dazu Robert Budde, Vertriebsleiter bei Bayernwerk Natur. Der Bedarf an Fernwärme in der Region Freising werde in den kommenden Jahren steigen.
Im Zuge des Umbaus von Zolling zum modernen Energiepark, soll die Fernwärme unter anderem in einem neuen Wärmekraftwerk erzeugt werden, das langfristig mit grünen Gasen und Wasserstoff betrieben werden kann. Standortleiter Lothar Schreiber: „Der Kraftwerksstandort Zolling durchläuft derzeit einen einmaligen Transformationsprozess. Bis 2035 planen wir Strom und Wärme komplett CO2-neutral zu produzieren.“
Autor: Günter Drewnitzky