Bilfinger und Rock Tech Lithium wollen Lithiumhydroxid für E-Auto-Batterien herstellen

Erste Lithiumraffinerie Europas in Brandenburg geplant

Quelle: Energie & Management Powernews, 03. Februar 2022

Der Industriedienstleister Bilfinger und Rock Tech Lithium aus Kanada wollen in Brandenburg Lithiumhydroxid für E-Auto-Batterien herstellen.

Bilfinger und Rock Tech haben eine Absichtserklärung für eine EPCM-Partnerschaft (Engineering, Procurement, Construction Management) unterzeichnet. Die Vereinbarung betrifft den Bau des ersten Lithiumhydroxid-Konverters Europas. Die Produktionsanlage für batteriefähiges Lithiumhydroxid soll im brandenburgischen Guben direkt an der Grenze zu Polen entstehen und nach ihrer Realisierung jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid für die Batterien von 500.000 Elektroautos produzieren, wie die Unternehmen mitteilen. 

Das Projekt von Rock Tech befindet sich danach bereits in einem fortgeschrittenen Planungsstadium. Bilfinger soll Engineering-Leistungen übernehmen und, im Falle der Verwirklichung, vor allem weitere Beschaffungsleistungen sowie das Baumanagement.

Christina Johansson, Interim-CEO und CFO von Bilfinger, erklärte: „Die Produktion von Lithiumhydroxid als Bestandteil von Elektroauto-Batterien ist essenziell für eine klimafreundliche Mobilitätswende. Das von Rock Tech Lithium ausgearbeitete Konzept für den Bau der Lithium-Veredelungsanlage ist innovativ und technologisch überzeugend.“ Markus Brügmann, CEO von Rock Tech Lithium, ergänzte: „Die Kooperation ist ein weiterer bedeutender Meilenstein auf unserem Weg zu einem führenden Clean-Tech-Unternehmen, das die Automobilindustrie mit hochreinem Lithiumhydroxid versorgt.“ 

Rock Tech Lithium hatte bereits im Oktober 2021 den Bau der ersten Lithiumraffinerie Europas bekanntgegeben und das erforderliche Areal von der Stadt Guben erworben. Ein Teil des für die Produktion erforderlichen Lithiums soll aus dem Hardrock-Vorkommen in Georgia Lake, Kanada, stammen. 

Das Unternehmen will das Lithiumhydroxid nach eigenem Bekunden über die gesamte Wertschöpfungskette mit den geringstmöglichen Auswirkungen auf die Umwelt produzieren. Man habe zusammen mit dem Deutschen Lithium-Institut eine Zero-Waste-Strategie entwickelt, welche vorsieht, auch die Nebenprodukte bei der Herstellung zu verwerten. Ziel sei es, später auch das Lithium selbst zu recyceln.

Autor: Günter Drewnitzky